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USA wollen im Sudan vermitteln

Waffenstillstandsgespräche zwischen Regierung und Rebellen des Sudan sollen heute in der Schweiz beginnen. Genaue Gesprächsinhalte bleiben unklar. Regionalgipfel im Sudan fordert Somalia zur Terrorbekämpfung auf

BERLIN taz ■ Zum ersten Mal schalten sich außerafrikanische Vermittler in den andauernden Bürgerkrieg im Sudan ein. Bereits heute sollen in der Schweiz unter Vorsitz der USA Waffenstillstandsgespräche zwischen der Regierung und den südsudanesischen Rebellen beginnen. Die von allen Seiten bestätigte Initiative wurde zu Beginn einer erneuten Reise des US-Sudan-Beauftragten John Danforth in das Land bekannt gegeben. Sudans Regierung sagte, es gehe um „die Implementierung der Vereinbarung“, die mit Danforth bei dessen letztem Besuch getroffen worden sei.

Der Republikaner Danforth hat in der Vergangenheit eine Reihe von „vertrauensbildenden Maßnahmen“ im Sudan vorgeschlagen: Ein Ende der Luftangriffe der Regierung im Südsudan; ein Waffenstillstand in den umkämpften Nuba-Bergen; die Schaffung von „Ruhezonen“ für humanitäre Hilfe; und die Beendigung von Sklaverei. Diese Forderungen werden von Sudans Regierung skeptisch beurteilt.

Die Rebellen der SPLA (Sudanesische Volksbefreiungsarmee), die große Teile des Südsudan kontrollieren, betonten, die Gespräche in der Schweiz würden „nur einen Waffenstillstand in den Nuba-Bergen“ berühren. „Dies sind keine Friedensgespräche“, so die Organisation.

Friedensinitiativen für den Sudan werden derzeit von Ägypten und Libyen einerseits und von den in der ostafrikanischen Regionalorganisation „Interregierungsbehörde für Entwicklung“ (Igad) verbundenen Ländern andererseits vorangetrieben, allerdings bisher ohne Erfolg. Strittig ist zum Beispiel seit langem, ob die zentralsudanesischen Nuba-Berge zum Südsudan zu zählen und daher in ein Autonomiereferendum einzuschließen sind oder nicht.

Die Igad hatte am Donnerstag und Freitag vergangener Woche einen Staatengipfel in Sudans Hauptstadt Khartum abgehalten, bei dem die Versöhnung zwischen dem Sudan und den US-Verbündeten Uganda und Äthiopien breiten Raum einnahm. Sudan steht zwar auf der US-Liste der Länder, die den internationalen Terrorismus unterstützen, bemüht sich aber seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001, mit den USA zusammenzuarbeiten. Auf dem Gipfel wurde Optimismus über ein baldiges Ende des seit 18 Jahre währenden Bürgerkriegs in Sudan geäußert. „2002 sollte Frieden nach Sudan kommen“, sagte Norwegens Entwicklungsministerin Helda Johnson, Vorsitzende des Igad-Partnerstaatenforums.

Ferner beschloß der Igad-Gipfel, innerhalb von zwei Monaten eine Versöhnungskonferenz für das zerfallene Somalia in Kenias Hauptstadt Nairobi abzuhalten. Unklar blieb, wie sich eine solche Konferenz zur letzten Somalia-Versöhnungskonferenz verhält, die im Sommer 2000 in Dschibuti stattfand und aus der die jetzt in Somalias Hauptstadt Mogadischu ansässige Übergangsregierung hervorging. Diese wird derzeit von den USA und ihren regionalen Verbündeten als Gastgeber für Terroristen ins Visier genommen.

Die Igad-Gipfel-Erklärung „drängt die Übergangsregierung und alle anderen Parteien, sich dem Kampf gegen den Terrorismus in all seinen Formen zu widmen“. Sudans Präsident Omar al-Baschir lehnte zugleich US-Militärschläge gegen Somalia ab. Diese würden „mit Sicherheit Zivilisten treffen“, denn „nach unserer Kenntnis Somalias gibt es dort keine Terroristenlager“.

DOMINIC JOHNSON

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