„Liebe taz...“ Polizei behandeln

Betr.: „Hilfspolizei mit der Betacam“ und „Polizei in der Psychiatrie“, taz vom 10.1.2002

Während einige Repräsentanten des „offiziellen Bremens“ die vielen kleinen Initiativen für Menschenrechte etc. loben, schrecken andere nicht davor zurück, die eben Gelobten mit Polizei und selbst ernannten Hilfspolizisten davon abzubringen, sich gegen Abschiebungen einzusetzen.

Sie lassen es zu, dass Beamte, als Zivilisten getarnt, in die Psychiatrie eindringen, wo sie eine der Mütter der so genannten „falschen Libanesen“, Frau Nebile El-Zein, vermuten. Nach jahrelanger Verfolgung wegen falscher Personalpapiere, Arbeitsverbot und einem vielleicht auch dadurch angewachsenen Strafregister einiger ihrer Kinder weiß ich nicht, was einer Frau noch alles passieren müsste, bevor sie in der Psychiatrie landet.

Aber eine Behandlung nur bei Frau El-Zein vorzunehmen, scheint mir nicht zu genügen. Die Behandlung sollte auf die ins Krankenhaus eingedrungenen Beamten und besonders auf die Verantwortlichen ausgedehnt werden. Dem ärztlichen Direktor, Herrn Haack, kann man nur danken, dass er ein solches Treiben für seine Patienten als nicht besonders förderlich ansieht und damit als Einziger noch den Überblick über diese Krankheitswelle in Bremen zu behalten versucht. Ingrid Franke, Bremen