: No more Staatsknete für „Hair“
■ Beirat beschloss Zeitungsbeilagen als Standortmarketing
Die Bremen Marketing-Gesellschaft (BMG) will in diesem Jahr vier Beilagen mit den touristischen und Veranstaltungsangeboten Bremens produzieren. Diese Veranstaltungsübersicht soll den Tageszeitungen zwischen Hamburg und dem nördlichem Ruhrgebiet in einer Auflage von 2,7 Millionen Exemplaren beigelegt werden. Das Geld stammt aus den fünf Millionen Euro „Verstärkungs-Mittel“, die im Zusammenhang mit der Hair-Krise im vergangenen Jahr vom Senat beschlossen worden waren.
Kein Geld soll nach einem gestrigen Beschluss der BMG aber für die direkte „Hair“-Werbung ausgegeben werden. Von Seiten des neuen Alleinbetreibers Michael Arend hatte auch kein Antrag oder Konzept vorgelegen. „Die Geschäftsführung der BMG hat den Beirat über ihren Kenntnisstand zum Thema Musical Hair informiert. Sie hat keine Maßnahmen vorgeschlagen“, teilte die BMG nur knapp mit.
„Damit hat sich die grüne Position durchgesetzt,“ freut sich die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Helga Trüpel. Sie sitzt in einem „Beirat“, der über die Mittelverwendung entscheidet. Trüpel nach der gestrigen Beiratssitzung: „Es ist jetzt eine rein unternehmerische Entscheidung, ob und wie lange das Musical am Richtweg gespielt wird.“
Genauso äußerte sich Beiratsmitglied und SPD-Faktionschef Jens Böhrnsen. Weitere Steuergelder zu geben für eine spezielle Musical-Werbung „wäre verantwortungslos gewesen“, sagte Böhrnsen.“
Michael Göbel, Geschäftsführer der Hanseatischen Veranstaltungs-Gesellschaft (HVG), auf deren Kosten die Immobilie am Richtweg zum Musical-Theater ausgebaut worden war, arbeitet bereits an einem Konzept für die Zeit danach – das nach Auskunft von Böhrnsen derzeit noch „völlig offen“ ist. Klar sei nur, dass es „keinen Schnellschuss“ geben werde.
Veranstaltungen in dem von der HVG subventionierten Musical-Theater dürfen nicht „anderen Bremer Kultureinrichtungen das Wasser abgraben“, meinte Helga Trüpel.K.W.
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