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Linker in São Paulo erschossen

SÃO PAULO taz ■ Die Gewaltserie gegen Politiker der brasilianischen Arbeiterpartei PT hat ein neues Opfer gefordert: Am Sonntagmorgen wurde die Leiche von Celso Daniel, Bürgermeister der an São Paulo angrenzenden Industriestadt Santo André, mit mehreren Schusswunden auf einem Feldweg südwestlich von São Paulo gefunden. In der Nacht zum Samstag war er von acht Unbekannten aus dem gepanzerten Auto eines Freundes gezerrt und verschleppt worden.

Der 50-jährige Daniel war Gründungsmitglied der Arbeiterpartei PT und enger Berater des wahrscheinlichen Kandidaten für die diesjährige Präsidentschaftswahl, Luiz Inácio „Lula“ da Silva. Vor einem Monat war er von Lula beauftragt worden, die Formulierung seines Wahlprogramms zu koordinieren.

Redner bei der Trauerfeier, an der am Sonntagnachmittag in Santo André 8.000 Menschen teilnahmen, kritisierten die Untätigkeit der Bundesregierung und der Landesregierung von São Paulo. „Wir wollen keine PT-Bürgermeister, Landlosen, Bauernführer und Geistlichen mehr beerdigen“, sagte der PT-Vorsitzende José Dirceu. In den letzten Monaten hatten 37 PT-Politiker Drohbriefe von einer obskuren „Brasilianischen Revolutionären Aktionsfront“ (Farb) erhalten. 7 von ihnen wurden durch Schüsse, Einbrüche oder Bombenanschläge eingeschüchtert, im September wurde der Bürgermeister der Großstadt Campinas ermordet. GD

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