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Anschlag in Jerusalem

Nach der Erschießung von fünf Palästinensern in der Stadt Nablus erklärt Hamas Israel den „totalen Krieg“

JERUSALEM afp/taz ■ Ein bewaffneter Attentäter hat im Zentrum von Jerusalem das Feuer eröffnet und mindestens 14 Menschen verletzt. Der Mann schoss nach israelischen Rundfunkberichten gestern in die Menge, bevor er selbst getötet wurde. Der Anschlag ereignete sich in der belebten Innenstadt von Westjerusalem in der Nähe einer Pizzeria, in der sich im vergangenen August ein Mitglied der radikalislamischen Hamas-Bewegung in die Luft gesprengt hatte. Damals wurden 15 Menschen getötet.

Wenige Stunden vor dem Anschlag hatte die radikale Palästinenserorganisation Hamas Israel den „totalen Krieg“ erklärt und gedroht, künftig an allen Fronten und mit allen Mitteln gegen Israel zu kämpfen. Die israelische Armee war zuvor in die autonome Palästinenserstadt Nablus einmarschiert und hatte dort fünf Menschen getötet.

Aus israelischer Sicht hatte die Armee am Morgen in Nablus einen Volltreffer gelanden. Bei Feuergefechten starben fünf Männer, darunter drei führende Angehörige des militärischen Arms der Hamas, als israelische Soldaten sie verhaften wollten. Zwei der Toten sollen die Sprengsätze für die Terrorattentate in einer Tel Aviver Diskothek und in der Jerusalemer Pizzeria im vergangenen Jahr angefertigt haben. Die Namen der Männer standen auf der Liste der Extremisten, deren Verhaftung Israel zur Bedingung für die Wiederaufnahme politischer Gespräche machte. Die Armee verhaftete neun weitere Palästinenser. Vor der Polizeistation in Nablus demonstrierten mehrere Tausend Menschen.

Die seit der Nacht zum Montag in Tulkarem stationierten Soldaten zogen sich wieder aus der Stadt zurück, die Blockade blieb jedoch bestehen. Die Militärs rechtfertigten die größte Operation von Bodentruppen seit Beginn der Intifada damit, dass eine Reihe von Attentätern aus Tulkarem stammten.S.K.

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