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Frauenterror

Jerusalem war kein Einzelfall: Frauen sind außerhalb Israels auch schon früher als Selbstmordattentäterinnen in Erscheinung getrete. Allerdings kamen sie nicht immer aus islamistischen, dafür oft aus nationalistischen Organisationen. So haben seit 1985 sechs Frauen der vornehmlich christlichen, aus Syrien stammenden und im Libanon aktiven SSNP Selbstmordanschläge auf israelische Soldaten im Südlibanon ausgeführt. Am 7. Juni 2000 griffen zwei tschetschenische Rebellinnen eine russiche Militärbasis an und töteten – außer sich selbst – 23 Menschen. Am 30. Juni 1996 rissen PKK-Aktivistinnen in Tunceli sechs türkische Soldaten mit in den Tod – 66 Prozent aller PKK-Attacken gehen auf das Konto von Frauen. 1991 sprengte ein weibliches Mitglied der tamilischen Separatistenorganisation LTTE sich selbst und den ehemaligen indischen Ministerpräsidenten Rajiv Gandhi in die Luft. LTTE ist weltweit eine der terroristisch aktivisten Organisationen, 30 bis 40 Prozent ihrer Attentäter sind Frauen. Hamas und Islamischer Dschihad hatten bisher aus religiösen Gründen ausgeschlossen, dass Frauen Selbstmordattentäterinnen sein können.

Oft nutzen die Führer solcher Organisationen den Wunsch weiblicher Anhänger aus, sich als gleichberechtigte Mitglieder zu profilieren. Auch kann die unauffällig-unschuldige Erscheinung vorgeblich schwangerer Frauen taktisch von Nutzen sein – etwa beim Austricksen strenger Sicherheitskontrollen oder bei der unbehelligten Annäherung an Opfer, die vor Selbstmordattentätern normalerweise auf der Hut sind. Vor allem in der syrischen SSNP sollen – laut Beobachtern – auch unglückliche oder instrumentalisierte Liebesgeschichten eine Rolle gespielt haben. FRA

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