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Dialog mit „Bösen“

Nach der Kritik von US-Präsident Bush lenkt Washington ein: Gespräche mit dem Iran und Nordkorea sind denkbar

WASHINGTON afp ■ Nach der scharfen Kritik von US-Präsident George W. Bush an Irak, Iran und Nordkorea hat sich Washington wieder um etwas versöhnlichere Töne gegenüber Teheran und Pjöngjang bemüht. Für diese sei die US-Regierung weiter für einen Dialog offen, sagte Außenamtssprecher Richard Boucher am Mittwoch. Der Nahost-Gesandte William Burns betonte gemeinsame Interessen Washingtons und Teherans. Bagdad müsse dagegen zuerst die UN-Inspekteure wieder ins Land lassen. Die USA werden zudem der irakischen Opposition mit 2,4 Millionen Dollar helfen.

Boucher sagte weiter: „Wir sind bereit, über ernste Fragen mit Nordkorea zu diskutieren, jederzeit und an jedem Ort.“ Dies gelte auch für Iran. Zugleich verteidigte Boucher Bushs Ausdruck von der „Achse des Bösen“ zwischen den drei Staaten, den der Präsident in seiner ersten Rede zur Lage der Nation am Dienstag gebraucht hatte. Iran, Irak und Nordkorea stünden auf der Liste Washingtons mit den Ländern, die den internationalen Terrorismus unterstützten. Ein anonymer Regierungsbeamter erklärte, es sei ein Fehler zu glauben, dass Bush mit seiner Rede die kommenden Angriffsziele einer Militäroperation angekündigt habe.

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