piwik no script img

Telespargel abgeblockt

■ UMTS Teil 2: Vegesack will nicht

Der Beirat Vegesack hat am Donnerstag in einer Sondersitzung den Bau eines 47 Meter hohen Sendemastes für die neue Mobilfunkgeneration UMTS einstimmig abgelehnt. „Das war ein Riesenerfolg“, freute sich Almuth Pahl von der Bürgerinitiative (BI) gegen den Funkturm in Hammersbeck. Die BI hatte fast 1.000 Unterschriften gegen den Telespargel gesammelt. Außerdem monierte der Beirat, nicht über die Zahl und Standorte der UMTS-Masten in Vegesack informiert zu sein. Solange dies nicht passiert sei, will er keiner der geplanten Anlagen zustimmen. Pahl: „Der Kampf geht jetzt erst los.“

„So viel Kritik habe ich noch bei keiner Beiratssitzung einstecken müssen“, sagte Tom Lecke vom Bauamt. Er tingelt derzeit zusammen mit einem Kollegen vom Gesundheitsamt durch die Beiräte, um über die Mastenwelle zu informieren und UMTS-Ängste zu beschwichtigen.

„Noch gibt es keine Studien über die gesundheitlichen Auswirkungen von UMTS“, hatte Rainer Frentzel-Beyme vom Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) auf der Beiratssitzung betont. Dennoch bewiesen Untersuchungen zu Auswirkungen elektromagnetischer Wellen, dass es „Effekte wie Müdigkeit, Konzentrationsschwächen und Leistungsminderung“ gebe.

Ob das Veto der Vegesacker wirklich Folgen hat, ist unsicher. „Der planungsrechtliche Rahmen für den Bau der UMTS-Masten steht“, erklärt Lecke. „Da läßt sich eine Genehmigung schlecht versagen, wenn die Voraussetzungen für den Bau erfüllt sind.“ Der umstrittene Mast stehe mitten im Gewerbegebiet. Und übrigens: Zahl und Orte der Masten seien dem Beirat nur wegen „EDV-Problemen“ noch nicht vorgelegt worden. Bauamtsmann Lecke: „In Vegesack sollen 20 UMTS-Antennenanlagen an höchstens 15 Standorten errichtet werden.“ ksc

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen