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Millionen mit Bananen, Getreide und Autos

Wenn Kanzler Schröder sich zum Kauf einer Zweitwohnung in Weddewarden entschlossen hat, um in der Nähe des gerade neu eingeweihten Container-Terminals IIIa zu leben, wenn 2006 der CT IV in Betrieb ist, wenn 2009 der Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven eingeweiht ist, dann wird die Bremer Lagerhausgesellschaft vielleicht endlich die Welt-Marktführerschaft beim Hafengeschäft übernommen haben.

Bislang ist aber alles noch Zu-kunftsmusik von Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU). Er und hunderte Gäste feierten gestern mit Schampus, Schnittchen, Theater und Mumenschanz im Rathaus den 125-jährigen Jahrestag der Gründung der Bremer Lagerhausgesellschaft, heute BLG Logistics Group.

Am 1. Februar 1871 hatten sich 71 Kaufleute zur „Bremer Lagerhaus-Gesellschaft Actiengesellschaft“ zusammengetan, um Umschlag und Lagerung von Waren aus aller Welt in Bremen besser über die Kais bringen zu können.

Heute beschäftigt der international agierende „Logistik-Dienstleister“ BLG weltweit 6.500 Mitarbeiter und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 870 Millionen Euro. Und zwar mit dem Verladen von Bananen, Autos, Getreide – und vor allem Containern. Zudem hat die BLG 1998 mit der Hamburger Eurokai-Gruppe die Eurogate gegründet. Nach Unternehmensangaben nicht nur das größte Umschlagsunternehmen Europas, sondern auch potentieller Betreiber des potentiellen Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven.

BLG-Chef Detthold Aden deutete mehrere Veränderungen in der Zukunft an. „In einigen Jahren wird die BLG vielleicht komplett an die Börse gehen.“ Derzeit gehört die Hafenfirma noch mehrheitlich zum Land Bremen.

ksc/Foto: Alexander Steffens

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