Alles Nötige bei Astrid Lindgren

betr.: „Tod einer Eigensinnigen“, taz vom 29.1. 02

Astrid Lindgren zu Ehren sei im Zusammenhang mit der derzeit gerade wieder hochkochenden Bildungsdiskussion auf ihren zeitlos gültigen Beitrag zum Thema Lesen (im „Entschwundenen Land“), der sich mit großem Nachdruck an die Eltern richtet, hingewiesen. Kein Computer, kein Tippen auf Knöpfen wird Kunst und Kultur des Lesens ersetzen; wer in dieser Überzeugung Bestärkung braucht, wird alles Nötige bei Astrid Lindgren finden.

Als Peter Härtling kürzlich (Interview NDR 4) Astrid Lindgrens Schöpfungen mit Harry Potter vergleichen sollte, wies er darauf hin, dass Pippi Langstrumpf und Karlsson vom Dach („Das stört keinen großen Geist“) keine Anleihen bei Zaubermächten machen müssen. Könnte es sein, dass inzwischen im Unterbewussten der Europäer das Vertrauen auf die Kräfte im Menschen, seine Welt menschlich zu gestalten, verloren gegangen ist und deshalb Zauberkräfte faszinieren? Wenn es so wäre, wäre es kein gutes Zeichen für uns. […] ELISABETH KASCH, Hamburg

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.