piwik no script img

Unsicherheit und Zweifel

Finanzexperten: 71 Prozent sehen Gefahr, auf einen Boom an der Börse hereinzufallen

„Die Finanzbranche hat aus dem Hype um den Neuen Markt gelernt.“ Zu diesem Schluss kommt man bei der Agentur ECC KohtesKlewes in Frankfurt. Hintergrund dieser Feststellung ist ein „Meinungsbarometer Financial“. Dazu befragte das Kölner Marktforschungsinstitut Skopos im Auftrag von KohtesKlewes 75 Kapitalmarktexperten. „Die Gefahr, auf einen spekulativen Boom an der Börse hereinzufallen, sehen 71 Prozent als groß an.“ Nach dem unbefriedigenden Börsenjahr 2001 zeigten sich Analysten und Fondsmanager vorsichtiger.

„Unsicherheit und Zweifel“ habe es demnach auch „hinsichtlich der Aussagekraft von Börsenprognosen“ gegeben. So seien „nur 22 Prozent der Finanzprofis überzeugt, dass Börsenanalysten genügend Expertisen“ besäßen, um künftige Entwicklungen „kompetent einschätzen zu können“. Der Einfluss der Medien ist offenbar enorm: 84 Prozent der Befragten sind von der „Macht der Medien“ überzeugt. Nach Auffassung der Finanzexperten spielen sie gar eine „entscheidende Rolle bei Fehleinschätzungen“ eines potenziellen Börsengängers. „Medien entscheiden jedoch nicht zufällig über Erfolg oder Untergang eines Börsenneulings“, meint Michael Tschugg, Geschäftsführer von ECC KohtesKlewes in Frankfurt. Je professioneller eine Firma kommuniziere, desto besser könne sie sich auf Dauer positionieren. Wer gleich zu Beginn seiner Vorbereitungen für den Börsengang „transparente und integrierte Kommunikation“ betreibt, so Tschugg, „kann auf dieser Basis aufbauen und über einen langen Zeitraum mit positivem Feedback rechnen“. Unerlässlich sei dabei professionelle Medienarbeit. Bei Börsengängern werde besonders „auf überzeugende Auftritte in der Öffentlichkeit geachtet“, weiß der Kommunikationsexperte. ALO

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen