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Büro aus der Steckdose

■ Eine Vision von globaler Arbeit wurde im Universum präsentiert

„Sage es mir und ich werde es vergessen, zeige es mir und ich werde mich daran erinnern.“ Mit diesen Worten Lao-Tses wirbt das Universum. Vielleicht hatte Stefan Rill, Geschäftsführer von „work-center“, sie im Ohr, als er beschloss, „work-space“, die „webbasierte Projektumgebung“, ausgerechnet hier zu präsentieren.

„Wir haben das Rad nicht neu erfunden“, räumt Rill ein. Trotzdem ist es ausgerechnet eine Transportkarre mit klemmendem Fahrwerk, an der sein Kollege Dietmar Hilke die Möglichkeiten von „work-space“ demonstriert. Über „work-space“ werden Werkzeuge zur Erstellung, Verwaltung und Darstellung von Wissen bereitgestellt, die es ermöglichen sollen, über Datennetze kooperativ und innovativ zu arbeiten.

Ein Ingenieur, der sich mit besagtem Rad herumquält, kann nun eine Web-Mail mit seiner Problembeschreibung abschicken und sich im virtuellen Raum mit interessierten Kollegen austauschen, sich das Objekt animiert auf den Schirm holen und nochmals nachmessen, oder gleich den „Dubbel“ herunterladen, das in Fachkreisen höchst beliebte „Taschenbuch für den Maschinenbau“

Vor allem soll das Büro aus der Steckdose schnellere, flexiblere und effizientere Produktentwicklung ermöglichen. Passende Kooperationspartner können leichter gefunden, Reaktionen auf Veränderungen des Marktes rascher in die Arbeit integriert werden.

Die Vorteile unter dem Gesichtspunkt der Effizienz liegen auf der Hand: weniger Geld für Arbeitstreffen und Ersparnis von Zeit und organisatorischen Mühen, weil die mobile Anwendbarkeit von „work-space“ jedem jederzeit die Arbeit an einem Problem ermöglicht.

Löst man sich von der rein wirtschaftlichen Sichtweise, so wird allerdings durchaus fraglich, ob es ein Vorteil ist, ständig in einen Arbeitsprozess einbezogen zu bleiben und damit persönliche Begegnungen zu reduzieren. Lao-Tse jedenfalls dürfte da anderer Meinung sein. kut

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