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Bremer Muslime wehren sich

■ Bremen keine fundamentalistische Hochburg

Die Muslime in Bremen wehren sich gegen den Vorwurf, eine „Hochburg des Fundamentalismus“ zu sein. Nach der Verhaftung eines 19-jährigen Türken aus Bremen als angeblicher Taliban-Kämpfer sei ein verzerrtes Bild entstanden, kritisierte gestern ein Sprecher des Arbeitskreises der Muslimischen Gemeinden. „Terror hat in Bremen keine Heimstatt.“ Ob einzelne Fundamentalisten die über 20 Moscheen und 35 islamischen Vereine besuchen, werde aber nicht kontrolliert.

Nach der Verhaftung des Türken durch US-Soldaten in Afghanistan sähen sich die Bremer Muslime „einem Generalverdacht ausgesetzt“, sagte Khalit Preukschas. Er repräsentiert 17 Moscheen und Vereine. Nach seinen Angaben arbeiten die Muslime eng mit den Sicherheitsbehörden zusammen. „Wir können ausschließen, dass Fundamentalisten in den Moscheen eine Basis haben“, sagte er. Doch gebe es Fundamentalisten, die beim Gebet nicht erkannt würden. Eine eigene Moschee hätten sie in Bremen nicht.

Dies entspricht den Erkenntnissen des Bremer Verfassungsschutzes, der die zunehmend geforderte Überwachung ablehnt, Moscheen zu überwachen. Für transnationalen Terrorismus gebe es keine Anhaltspunkte. Allerdings sei schwer feststellbar, ob Spenden, die etwa für Tschetschenien oder Afghanistan gesammelt worden seien, nur für humanitäre Zwecke verwendet würden.

taz/dpa

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