neue filme: Rush Hour 2
USA 2001, Regie: Brett Ratner; mit Jackie Chan, Chris Tucker; 90 Min.
Erst kommt die Paarung, dann die Serie. Nick Nolte und Eddie Murphy haben sich in den beiden „48 Stunden“-Filmen aneinander gewöhnt und auch Mel Gibson ist mit Danny Glover in „Lethal Weapon“ schon seit einigen Jahren zusammen. Jetzt hat Hollywood mit Jackie Chan und Chris Tucker noch ein Paar gefunden, dessen Ethnomischung ziemlich perfekt ins Weltbild der Jahrtausendwende passt: der schüchterne Asiate und das afrikanisch-amerikanische Großmaul. Der eine mag die Beach Boys, der andere steht auf Michael Jackson; der eine isst am liebsten Chinese Takeaway, der andere Roasted Chicken; der eine wünscht sich mehr Respekt gegenüber den asiatischen Kulturen, der andere flucht oft, weil Schwarze noch immer nicht gleichberechtigt behandelt werden in den USA. Ansonsten aber fühlen sich beide in Sportwagen oder Armani-Anzügen am wohlsten, beide verstehen einiges von Kung-Fu und beide sind Polizisten aus Leidenschaft. Das alles konnte man bereits 1998 im ersten „Rush Hour“-Film von Brett Ratner begutachten: Wenn Chris Tucker wütend mit den Augen rollt, muss Jackie Chan schmunzeln; und wenn Chan erst einmal richtig losschmunzelt, dann rollt auch Tucker irgendwann ganz bestimmt mit den Augen. Danach erledigen sie ebenso gut gelaunt und munter mit orthopädisch korrekten Kung-Fu-Schlägen, Tritten oder dergleichen Rumpfbeugen seelenlose Kindesentführer und mächtige Kunstdiebe. Oder eben Dollar fälschende Hongkonger Triadengangs wie in „Rush Hour 2“. Das ist vielleicht eine etwas einfältige Formel, die aber 90 Kinominuten lang immer wieder lecker mit Handlung aufgeschäumt wird und entsprechend Hau-drauf-und-Schluss funktioniert. Und aus so viel HipHop-Clownerei und Martial-Arts-Schmonzes lässt sich noch eine Menge machen.
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