■ Urdrüs wahre Kolumne
: Uwe zum Ausfegen

Man soll an sich ja keine Namenswitze machen und deshalb habe ich immer nur ziemlich halbherzig lachen können, wenn irgendjemand den gespielten Versprecher Fratzel Schnuller landete, um den Axel Schuller zu diskreditieren. Inzwischen aber weiß ich, dass mich wohl auch ein inneres Gefühl davor bewahrte, den einst vom Weserreport ganz ohne Ablösesumme bei der Bremer Tageszeitungen AG als journalistischer Seriositätsdarsteller eingekauften Axel Schuller nur als Witzfigur zu sehen. Der Kumpel, der ist nebenbei mit seiner Biedermanns-Travestie auch noch brandgefährlich, wie seine kürzlich in dem Schulenbergschen Anzeigenblatt gelegte Stinkbombe belegt.

Unter der Überschrift „Könnte Hilde Adolf noch leben?“ orakelt Schuller, ob nicht am Ende der ach so stressige und zeitraubende gesetzliche Zwang zu Abstimmungen mit den Personalvertretern den Tod der Senatorin begünstigt haben könnte. Unausgesprochene Schlussfolgerung: ohne Mitbestimmungs-rechte wär's wohl nicht passiert.

So schäbig, so aasfresserisch, so durch und durch gemein, einen tragischen Todesfall für so ein billiges Manöver zu nutzen: Fieser hätte dies ein berühmt-berüchtigter Vorgänger in der Redaktion des Blattes auch nicht hinbekommen. Mal sehen, in welchem Wahlkampf-Team der Union dieser Bursche für das Grobe zuständig sein wird ...

Der Rückkauf der einst von Uwe „Uwe“ Beckmeyer an den Apfelsinenonkel Dittmeyer verschleuderten Kaje im Europahafen wird nun doch zu einer teuren Angelegenheit – und das, obwohl auch für die perspektivische Nachnutzung derzeit nur Wolkenkuckucksheime im Angebot sind: Die Alternative wohnlicher Nutzung verbietet sich ja durch die Lobby der vereinten Häfen-Mafia von selbst. Kann man nun aber den Missetäter aus Bremerhaven nicht wenigstens durch eine Tätigkeit beim Ausfegen der Schuppen in Regress nehmen, wo ja sonst wohl kaum was zu holen sein wird? Sicher wäre das nur symbolisch – aber doch als abschreckendes Beispiel für seine Nachfolger ganz nützlich...

Beim Kauf einer Hose im Schlussverkauf fing mich eine nette Dame um 50 direkt beim Verlassen der Garderobe ab, um mir mitzuteilen, dass a) ihr Mann verstorben sei, b) dieser ebenfalls „ein sehr stattlicher Herr war, immer sehr elegant – von dem sind noch Hosen und Sakkos da, so etwa Ihre Größe, 60, 62“ und c) diese jederzeit abgeholt werden könnten, „für eine Spende an das DRK, die Kirche oder die Lebensrettungsgesellschaft.“ Leider habe ich die Rufnummer im weiteren Verlauf des hektischen Tages verloren – so diese Dame taz-Leserin ist oder jemand eine solche aus dem Stephani-Viertel kennt, die zu diesen Angaben passen könnte – bitte unverzüglich über die Redaktion in Verbindung treten mit

Ulrich
„Sparfuchs“ Reineking