■ Abgehakt: Umzüglichkeiten
Es sei, so war unlängst in dieser Zeitung zu lesen, eine jener typischen Tätigkeiten, die das Dasein nicht nur so genannter Langzeitstudenten prägen: Umzugskisten schleppen. Regelmäßig werden freie Samstage damit zugebracht, anderen beim Wohnungswechsel zu helfen. Vielleicht aus dem Wissen um Finanzbudgets, die das Herbeirufen für derlei geschaffene Dienstleister ausschließen. Oder es ist der fromme Glaube, seinerseits auf die vielen neuen Bekannten zurückgreifen zu können, sollte einmal behausungsmäßig Veränderung anstehen.
Nun ist aber bekanntlich Undank der Welt Lohn, und so finden sich immer weniger loyale Helfer immer häufiger in familiärem Rahmen wieder. Grundsätzlich bereit, die eigenen Bandscheiben in den Dienst des guten Umzugs zu stellen, besinnt sich wohl jeder recht schnell eines Besseren, wenn sich wieder gerade mal eine Kleinwagenbesatzung eingefunden hat, komplette Haushalte frisch examinierter Geisteswissenschaftler (Papier und nichts als Papier!) von einem 4. Stockwerk in das nächste zu verlagern. Da tröstet der schönste Fernsehturmblick nicht, und die ansonsten neidvoll bewunderte Plattensammlung wird rasch zum Objekt inbrünstiger Beschimpfungen. Wozu miniaturisieren findige Wissenschaftler denn die Medien und Apparate der Wissensgesellschaft ins Mikroskopische, wenn andernorts nicht mal elementare Regeln der Schwerkraft und deren Auswirkung auf überladene Pappkartons Beachtung finden?
Der Autor jedenfalls hat für die nächsten Anfragen einen Katalog Hinderungsgründe neben das Telefon geheftet. aldi
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