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Krach in der Familie

■ Altes von der neuen Ökonomie: SinnerSchrader kündigt 13 Leuten

Wer in einer New Economy-Firma arbeitet – so die Philsophie - hat immer für die Firmen-Familie dazu sein: Dafür gibt es keine lästigen Stempeluhren und das Gefühl von Freiheit. Doch wenn jemand den ständigen Stress und unplanmäßige Überstunden satt hat und neben dem täglichen „Familienleben“ ein Leben in Familien anstrebt, gibt es Ärger. So bei der Hamburger Software-Firma SinnerSchrader AG, da sich Beschäftigte für einen Betriebsrat stark machen.

Dabei hatte der Vorstand der Multimedia-Firma noch vor Tagen in einer E-mail erklärt, dass alle, die für einen Betriebsrat plädieren, mit keinen „Disziplinarmaßnahmen“ zu rechnen hätten: „Dies wäre doch zu stark in alten klassenkämpferischen Kategorien gedacht.“ Indes verfassten die Bosse eine „Betriebsverfassung light“. Diese räumte zwar einem „Mitarbeiterausschuss“ Widerspruchsrechte ein, wenn er aber davon Gebrauch machen würden, gab es für die Mitglieder keineleih Schutzrechte. Nur Tage später besannen sich Oliver Sinner und Matthias Schrader doch auf die alten Klassenkampf-Strategien. Trotz eines Plus auf 4,9 Millionen Euro Umsatz im letzten Quartal kündigten sie 13 Leute aus wirtschaftlichen Gründen – darunter die Initiatoren der Betriebsratswahl und „ältere“ Mitarbeiter. Laut Olaf Hofmann von der Gewerkschaft ver.di fallen unter die Kategorie „ältere“ Beschäftigte ab 30 Jahren oder zwei Jahren Betriebszugehörigkeit.

Kai von Appen

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