piwik no script img

was macht eigentlich ...Werner Gegenbauer?

Die PDS loben

Wenn es ums Geschäft geht, können Kapitalisten auf Ideologie verzichten. Werner Gegenbauer, langjähriger Chef der Industrie- und Handelskammer (IHK), hat die Zeichen der Zeit erkannt: Gegen die PDS, die mit Gysi den Wirtschaftssenator stellt, lässt sich in Berlin keine wirtschaftsfreundliche Politik mehr machen. Während sich die IHK Ende Januar noch kritisch zur rot-roten Koalitionsvereinbarung äußerte, lobt Gegenbauer nun die die Sozialisten. Es gebe eine historische Chance mit der PDS, die Länderehe mit Brandenburg – „ein Quantensprung für den Standort“ – auf den Weg zu bringen, so Gegenbauer.

Recht hat er: Scheiterte doch der erste Fusionsanlauf hauptsächlich an der skeptischen Haltung der PDS. Würden sich nun „die großen Parteien SPD, CDU und PDS darauf verständigen, könnte die Länderehe nächsten Sonntag zustande kommen“, so der Gründer der Gebäudereinigerfirma Gegenbauer. Die für 2009 geplante Länderfusion wird der 52-Jährige allerdings nicht mehr als IHK-Chef feiern können. 2004 will er abtreten. „Hier muss mal frisches Blut ran.“ Vielleicht denkt Gegenbauer das ja auch über die Potsdamer Landesregierung. Sollte die dortige rot-schwarze Koalition platzen und einer rot-roten weichen, könnten Berlin und Brandenburg schneller zusammenfinden – gleich und gleich gesellt sich gern. Eine Heirat, die sogar Gegenbauers Zustimmung finden könnte – wenn die Brandenburger PDS darauf verzichtete, den Single-Airport in Schönefeld zu bekämpfen. ROT FOTO: IHK

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen