: was macht eigentlich ... der ADFC?
Hinterherradeln
Die Reiterstaffel scheint gerettet. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) adoptierte Gardereiter und Pferde. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) aber ignoriert die noble Geste und fordert nun Mountainbikes statt Pferde. Allein mit den jährlichen 614.000 Euro Personalkosten für den Unterhalt der Reiterstaffel ließen sich 600 Geländeräder erstehen. Momentan stünden davon nur 17 im Dienst der Berliner Polizei. In Wäldern und im Innenstadtbereich seien die Räder den Pferden haushoch überlegen. Kein Stau, kein lästiger Pferdemist, keine Roßhaarallergie. Allerdings bei Demonstrationen dürften die Beamten auf Drahteseln weniger imposant sein als hoch zu Ross. Oder denkt der ADFC etwa an den abschreckenden Ruf der Berliner Radrüpel? Der Vorschlag scheint auch sonst wenig sinnvoll. Schließlich hätten die Berliner Ordnungshüter dann zwar 600 neue Räder, aber nur 75 pferdelose Angestellte. Blieben also 525 freie Stellen. Die zu besetzen wäre so teuer, dass sich die Polizei in den nächsten Jahren nicht einmal Flickzeug leisten könnte. Brächte der ADFC allerdings die Folgekosten ins Spiel, könnte es spannend werden. Ist nicht das Herzinfarktrisiko eines radelnden Polizisten erheblich geringer als das seines reitenden Kollegen, vom autofahrenden Streifenpolizisten ganz zu schweigen? Und wären radelnde Beamte nicht ein vorbildliches Zeichen für eine Stadt unter Sparzwang? „In Paris“, berichtet der ADFC, „ist die Polizei sogar auf Inline-Skates unterwegs.“ TK FOTO: D. GUST/ZENIT
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