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was bisher geschah

Peter Müller – Vom Kritiker des Sofa-Syndroms zum CDU-Reformierer

Peter Müller wollte gerade über das Thema „Verfassungsrechtliche Fragen einer zweiten deutschen Staatsangehörigkeit“ promovieren, als in Berlin die Mauer fiel. Da entschied sich der damals 34-Jährige für die Politik. 1990 zog er in den Landtag des Saarlands ein, wo er 1994 zum CDU-Fraktionschef wurde. Ein Jahr später verdrängte er seinen einstigen Förderer Klaus Töpfer vom Landesvorsitz. Er trieb die Saartümelei so weit, dass er für den damaligen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine zur ernsthaften Konkurrenz wurde. Bundesweit machte er sich mit Attacken gegen die Kohl-CDU bekannt. So diagnostizierte er ein „Sofa-Syndrom“: „Alle sitzen bequem herum und starren nur auf Helmut Kohl.“ 1999 gewann Müller im Saarland gegen Lafontaines Nachfolger Klimmt auf Anhieb die absolute Mehrheit. Im Frühjahr 2001 stellte er das CDU-Zuwanderungskonzept vor. Für Müllers für CDU-Verhältnisse progressive Positionen steht vor allem ein Zitat: „Die Behauptung, Deutschland sei kein Einwanderungsland, ist so nah an der Realität wie die Behauptung, die Erde sei eine Scheibe.“ RAB FOTO: UTE GRABOWSKY

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