: was machen eigentlich ...die Scorpions?
Mauern brechen
Jetzt ist es amtlich. Natürlich weiß man seit längerer Zeit, dass Berlin die Hauptstadt ist. Aber halt nur irgendwie. Nun aber haben die Scorpions ein Berlin-Musical geschrieben. Eine Hauptstadt gehört eben allen Bürgern. Was hilft es also, daran zu erinnern, dass die Hardrocker eigentlich aus Hannover kommen, wenn deren Stückchen Heimaterde geschichtlich einfach zu wenig hergibt, um sich staatsbürgerlich daran zu messen. Schließlich sind die Scorpions very big in Japan und sonstwo in der Welt. Führende deutsche Kulturexportartikler. Da bedarf es dann doch geschichtsträchtiger Themen wie mindestens des Mauerfalls. Angekündigt ist das Musical mit dem berückendenTitel „Wind of Change“ als „Politthriller mit einer dramatischen Liebesgeschichte, die unter die Haut geht“. Immer rundherum um den Checkpoint Charlie und das Brandenburger Tor. Den Kurfüstendamm rauf, den Prenzlauer Berg runter. Die „Bilder der wiedergewonnen Freiheit“, bekannte Klaus Meine, Leadsänger der Band, werde er niemals vergessen. Deswegen hat man sich hingesetzt, um „die Mauergeschichte musikalisch noch einmal komplett aufzuarbeiten“. Zu gerne würde man ja delirieren, dass das Gemäuer einstmals von einem deftigen Hardrock-Phonschwall hinweggefegt wurde. Ohne weiteren Eigennutz haben die Scorpions jedenfalls gleich mal eine Kollektion ihrer greatest Hits in das geschichtliche Werk gepackt. Für die Uraufführung muss man sich allerdings noch ein Weilchen gedulden: Premiere soll erst im Jahr 2004 sein. TM FOTO: AP
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