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Streit um Zinsen geht weiter

Wirtschaft will nicht mehr Zinsen an Zwangsarbeiterstiftung zahlen. Streit um Evers

BERLIN taz ■ Der Streit um die Zinszahlungen an die Bundesstiftung für die Zwangsarbeiter schwelt weiter. Einen Tag nach der Sitzung der Kuratoren erklärte deren Vorsitzender Dieter Kastrup, trotz einer eingehenden Diskussion herrschten zu dieser Frage unter den Kuratoren weiter „unterschiedliche Auffassungen“. Opfervertreter fordern von der Wirtschaft, an die Bundesstiftung mehr als die 100 Millionen Mark zu überweisen, die zu zahlen sie vor zwei Jahren sich „mindestens“ verpflichtet hatten. Kastrup sagte, er sehe keine Bewegung der Wirtschaft in dieser Frage. Kurator Lothar Evers vom Bundesverband Information und Beratung für NS-Opfer teilte mit, er gehe davon aus, dass nun die US-Anwälte Burt Neuborne und Michael Hausfeld ihre Drohung wahr machen würden, Sammelklagen gegen die Wirtschaft einzureichen.

Zugleich ist in der Stiftung ein vehementer Streit um Kurator Evers entbrannt. Kastrup sagte, Evers schade mit seinen „haltlosen Vorwürfen“ der Stiftung. Er habe mit den von ihm angestoßenen Klagen „den Zorn aller Kuratoren“ auf sich gezogen. Einhellig sei sein Vorgehen missbilligt worden. Auch werde geprüft, welche Möglichkeiten „rechtlicher Art“ es gegen Evers gebe. Angesichts der Tatsache, dass Evers Verband für seine Tätigkeit 100.000 Mark fordere, zeige sich: „Wenn der große Kuchen winkt“, seien es auch die „Moralapostel“, die den Hals nicht voll kriegen könnten. Die PDS-Vertreterin im Kuratorium, Ulla Jelpke, widersprach Kastrup. Sie appellierte an ihn, „sich zu mäßigen“. Auch Evers wies die Vorwürfe gegen sich zurück: „Wenn sich etwas bewegt, dann liegt das an unserem Druck“, sagte er. GES

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