unterm strich:
Was die Welt berührt: Der Tod von Barbara Valentin, die sich von einem Hirnschlag, den sie vor einem Jahr in ihrer Münchner Stammkneipe Café Nil erlitt, nicht mehr erholte. Valentin hatte zum einen ewig und drei Tage das Image des Sexstars und Busenwunders, das in albernen Sexfilmchen ihre ersten Geh- und Hüpfversuche im Filmbusiness machte. Sie war zum anderen aber auch eine Charakterdarstellerin mit Ausstrahlung, die von Rainer Werner Fassbinder entdeckt wurde. Mit durchaus anspruchsvollen Nebenrollen in „Welt am Draht“, „Nora“, „Martha“, „Effie Briest“ und „Lili Marleen“ verhalf ihr Fassbinder zu einer neuen, zweiten Karriere.
Was die Welt eher nicht so bewegt: Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin kann sich eine Übernahme der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in die alleinige Hoheit des Bundes vorstellen. Dies wäre „keine Katastrophe“, sagte Nida-Rümelin den Berliner Seiten der FAZ. Er sprach von einem „Richtungswechsel“ in der Berliner Landespolitik und reagierte damit auf die Regierungserklärung des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit. Dieser hatte eine „volle Finanzierung“ der Stiftung durch den Bund gefordert. Bisher sei es nur um den Wunsch Berlins gegangen, dass der Bund die Finanzierung der Museumsinsel übernehme.
Was die Welt auch bewegt, sprichwörtlich: Wegen eines Sturms hat die belgische Stadt Brügge, neben Salamanca in Spanien „Kulturhauptstadt Europas 2002“, am Samstagabend ihre Eröffnungsfeier abgesagt. Geplant war unter anderem ein Konzert des Orchesters von „Brügge 2002“, der „Flat Earth Society“, mit 18 Musikern. Im Mittelpunkt des Kulturjahres stehen Ausstellungen zum Schaffen des spätgotischen Malers Jan van Eyck.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen