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interview

„Savimbis Ideen sind nicht gestorben“

taz: Senhor Matondo, kann die Unita ohne Savimbi weiter existieren?

Emmanuel Matondo: Selbstverständlich. Savimbi hat viele militärisch und intellektuell kompetente Leute herangezogen. Mit Savimbis Tod sind seine Ideen nicht gestorben.

Wer wird Unita jetzt führen?

Das kann man noch nicht sagen. Es gibt da Leute, die noch extremistischer sind als Savimbi. Es gibt aber auch politische Köpfe. Wenn die sich durchsetzen, gibt es eine Chance auf Friedensgespräche.

Will die Regierung Frieden?

Das bezweifle ich. In der Regierungspartei MPLA haben sich die Hardliner durchgesetzt. Es hängt davon ab, ob ihre Partner sie unter Druck setzen. Aber die UNO nimmt einseitig für die Regierung Partei.

Was sollte die UNO der Regierung sagen?

Sie muss sagen: Sucht eine vernünftige Lösung durch Gespräche. Angola hat sich verändert. Wir haben jetzt zivilgesellschaftliche Kräfte, die für neue Friedensinitiativen eintreten. Sie sprechen für die Mehrheit der Bevölkerung.

Und wenn die Regierung sagt: Wir sind so nah am Sieg, wir kämpfen weiter?

Das wird zu nichts führen. Wir hätten ein Angola ohne Dialog, eine Unita, die sich in bewaffnete Banden aufsplittert. Wir würden ein dauerhaftes Chaos erleben.

INTERVIEW: D. J.

Emmanuel Matondo ist Koordinator der „Angolanischen Antimilitaristischen Initiative für Menschenrechte“ und lebt in Berlin.

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