: Powell hat alles im Griff
US-Außenminister tritt der Sorge entgegen, die USA könnten den Überblick im Anti-Terror-Krieg verlieren
WASHINGTON afp ■ US-Außenminister Colin Powell ist Befürchtungen entgegengetreten, der Anti-Terror-Kampf der Vereinigten Staaten könnte außer Kontrolle geraten. Es gehe nicht darum, amerikanische Einheiten überall dorthin in der Welt zu schicken, wo terroristische Aktivitäten zu verzeichnen seien, sagte Powell am Samstag im US-Nachrichtensender CNN.
In jüngster Zeit waren auch in Amerika Stimmen laut geworden, die sich kritisch zu einer möglicherweise uferlosen Ausweitung der Anti-Terror-Kampagne äußerten. So sagte etwa der demokratische US-Senator aus West-Virginia, Robert Byrd, ironisch: „Wenn wir erwarten, jeden Terroristen in der Welt zu töten, dann werden wir damit über den Tag des Jüngsten Gerichts hinaus zu tun haben.“ Dazu sagte Powell jetzt: „Jeder Terrorist in der Welt“ sei „ein bisschen viel“. Das sei auch nicht das Ziel. Vielmehr gehe es US-Präsident George W. Bush darum, diejenigen terroristischen Organisationen zu jagen, die weltweit operierten und die USA und ihre Verbündeten bedrohten.
Außer in Afghanistan sind die USA auch auf den Philippinen mit 660 Militärberatern beim Kampf gegen die dortigen muslimischen Abu-Sayyaf-Rebellen präsent. In die frühere Sowjetrepublik Georgien sollen – entgegen Russlands Protest – bis zu 200 US-Soldaten entsandt werden. Und auch im Jemen will sich Washington militärisch engagieren. Bush hatte zusätzliche Spekulationen über eine Ausweitung des Anti-Terror-Krieges mit seiner Rede zur Lage der Nation Ende Januar geschürt. Darin brandmarkte er Irak, Iran und Nordkorea als „Achse des Bösen“.
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