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so nicht, klaus bittermann! von KLAUS BITTERMANN

Vor kurzem stieß ich auf eine Rede von Klaus Bittermann im Internet. Interessant, dachte ich, was mag ich da wohl gesagt haben? „Herzlichen Dank lieber Alexander Häfner (?), danke lieber Hans Michelbach (??) für die netten Worte, danke liebe Marietta Sommer-Fröhlich (???) für die anspornenden Worte.“ Ich hatte von diesen Leuten noch nie was gehört. Ein Fall fortschreitender Demenz? Von Trunkenheit? Und was waren das überhaupt für komische Namen? Marietta Sommer-Fröhlich hört sich sehr lustig an, fast so als ob Herr Mehl und Frau Wurm rechtzeitig vor dem Doppelnamenverbot sich das Jawort gegeben hätten, und gerade deshalb hätte es eigentlich bei mir klingeln müssen, und zwar Sturm – aber nichts, kein blasser Schimmer, nada. Ich machte mir Sorgen. Welche Rolle hatte Marietta Sommer-Fröhlich in meinem Leben gespielt?

Das Problem war jedoch nicht Marietta Sommer-Fröhlich, wie sich dann herausstellte, sondern das Problem war Klaus Bittermann, der sich als namensvetterliger CSU-Provinzpolitiker herausstellte – und das mir, dem alten anarchistischen Dandy. Ein harter Schlag ins Kontor.

„Wer steckt eigentlich hinter Klaus Bittermann?“, stand da in offenbar selbstaufklärerischer Absicht. Aber statt politische Intrigen erfuhr ich vom Biedermann Klaus Bittermann nur Pantoffeliges: „Seit 1995“, plumpst es aus ihm heraus, „ist Sandra meine Frau und meine große Stütze auf allen meinen Wegen.“ Die arme Frau. Fleischfarbener Stützstrumpf ihres Gatten. Ein Mann mit großem, ja welkem Humor, dieser Klaus Bittermann aus Lohr am Main. „Mein beruflicher Werdegang wurde mir schon durch meinen Vater in die Wiege gelegt.“ Einen Werdegang in die Wiege legen! Das dürfte ungefähr so kompliziert sein wie jemanden von hinten durch die Brust ins Auge zu stechen.

Ansonsten ist der Text gepflastert mit ekligen Worten, von denen man Pickel im Ohr bekommt. Das „ganzheitliche Konzept“ wabert ebenso durch seine Rede zur „Nominierung zum Landratskandidaten der CSU für den Landkreis Main-Spessart“ wie „unseren Standort für Investoren attraktiver zu machen“, eine Formel, die man ja noch aus der Zone kennt und dort auch nix geholfen hat.

„Warum in der CSU?“, fragt sich Klaus Bittermann und jubelt fast wie zu SED-Zeiten, als die Verheißung der Zukunft noch Erich Honecker hieß: „Der große Politiker der CSU – unser Ministerpräsident Edmund Stoiber – ist politisches Vorbild für mich. Er verbindet Tradition und Fortschritt in genialer Weise. In einem Vier-Augen-Gespräch hat er mir seine Rückendeckung signalisiert … Ohne Einschränkung kann ich sagen, dass dieses ca. 40-minütige Gespräch den Höhepunkt meiner noch sehr jungen, politischen Karriere darstellt.“ Was für ein trauriges Leben muss das gewesen sein! Aber dass so einer unter meinem Namen Stoiber anhimmelt, geht eindeutig zu weit. So nicht, Klaus Bittermann! Auch nicht in Lohr am Main! Liebe Bürger von Lohr, wählt lieber den großen Volksaufklärer und Lohr-Bewohner Achim Greser, der regelmäßig in der FAZ aufzeichnet, wo der Hase hinläuft.

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