: niederlande
Wer nicht lernt, zahlt
In Holland (16 Millionen Einwohner) leben 2,3 Millionen Ausländer, 464.000 haben keine oder geringe Niederländischkenntnisse. Das Gesetz zur Eingliederung ausländischer Bürger (WIN) schreibt vor, dass Einwanderer ab 16 Jahren, spätestens vier Monate nachdem sie sich polizeilich gemeldet haben, einen zweijährigen kostenlosen Eingliederungslehrgang beginnen. In 48 regionalen Ausbildungszentren (ROC) lernen jährlich 90.000 Kursteilnehmer „Niederländisch als Zweitsprache“. Kostenpunkt: 80 Millionen Mark im Jahr.
600 Pflichtstunden absolvieren die Sprachschüler je nach Bildungsstand in ein oder zwei Jahren. Parallel dazu werden die Neuankömmlinge mit allen Facetten der Gesellschaft und den beruflichen Möglichkeiten vertraut gemacht. Freiwillige aus der Flüchtlings- und Migrantenarbeit helfen im Umgang mit Ärzten, Anwälten, Behörden und Nachbarn. Das Programm ist obligatorisch: für Neuankömmlinge, aber auch für jene Ausländer, die bereits vor 1998 in Holland lebten und heute Sozialhilfe beziehen. Wer über ein Fünftel der Stunden fehlt, muss mit Sanktionen rechnen. Wer den Kurs unbegründet abbricht, zahlt bis zum Programmende ein Bußgeld von 20 Prozent seines Monatseinkommens. RAJ
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