: was macht eigentlich ...der Euro-Fritz
Pumpen am Frauentag
Acht Tage war der 55-jährige Frührentner Wolfgang Fritz aus Spandau impotent. Gestern, pünktlich zum Frauentag, konnte er wieder. Dank einer schnöden Vakuumpumpe (siehe Bild), die ihm Frau Carola anlegte. Seit dem 1. März, dem Tag nach dem offiziellen Ende der D-Mark, führte Fritz in der B. Z. als „impotenter Euro-Fritz“ täglich seine Schlaffi-Nummer und die vermeintlich Schuldigen vor – die Euroscheine. Seine Freundin hatte geerbt, und nachdem er statt dieser das Geld begrabscht und sich immer wieder die Finger geleckt hatte, war tote Hose.
Der Mann mit dem toten Rohr bekam mit der Springer-Boulevardzeitung ein Sprachrohr in voller Pracht. So wie bereits einige Tage zuvor Berlins skurrilster Anwalt, Hanns-Ekkehard Plöger, der die Bundesregierung wegen fahrlässiger Körperverletzung verklagen will, weil ihn die Zinnverbindungen in den Euroscheine zwar nicht impotent, angeblich aber krank machen. Die Fritz’sche Impotenz trieb die Redaktion zu Höchstleistungen an. „Was macht Herrn Fritz bloß wieder spitz?“, fragte sie und – als die Ex verkündete, „Euro-Fritz“ habe es schon vor 18 Jahren nicht gebracht: „Ein übler Schwindler?“
Weit gefehlt! Der Schlappschwanz räumte die „Steh-Probleme“ sofort ein: „Ich liebte noch eine andere und trank viel Alkohol.“ Gestern nun das Happy End mit der „Potenz auf Pump“ samt Klärung der Schuldfrage. Allein die Vorstellung, der Euro sei giftig, könne impotent machen. Bleibt die Frage der Kompetenz: Was tun gegen geistige Impotenz? WAHN FOTO: ARCHIV
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