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Banken lehnen Rettung ab

Baukonzern Holzmann: Weil die Verluste 2001 höher als das verfügbare Eigenkapital waren, droht erneut Insolvenz. Gläubigerbanken lehnen Rettungsplan ab

FRANKFURT/MAIN rtr/dpa ■ Der Frankfurter Baukonzern Philipp Holzmann sorgt für neue Schlagzeilen: Wieder droht Insolvenz. Holzmann räumte am Wochenende ein, dass der Fehlbetrag 2001 „deutlich höher“ ausgefallen sei als erwartet. Die Gründe: schwache Baukonjunktur und Verzögerungen beim geplanten Verkauf des Immobilienvermögens. Die Not ist also wieder groß.

Zur Tilgung seiner Schulden wollte der Baukonzern eigentlich seine Immobilien verkaufen, was aber zum größten Teil fehlschlug. Verluste aus Immobilienprojektgeschäften, bei denen Holzmann Gebäude baut und zu festgelegten Preisen vermietet, waren auch der Hauptgrund für die Beinahepleite im November 1999. Erst auf Initiative von Bundeskanzler Gerhard Schröder erklärten sich die Gläubigerbanken bereit, die Sanierung des Unternehmens mitzutragen. Seither gehört das Unternehmen größtenteils den Instituten – allen voran der Deutschen Bank mit einem Anteil von knapp 20 Prozent.

Holzmann verhandelte am Wochenende mit seinen Gläubigerbanken über eine Übernahme des Immobilienvermögens. Ein von der Deutschen Bank ausgearbeiteter Rettungsplan sah vor, die Immobilienprojekte von Holzmann im Wert von 600 Millionen Euro in eine eigenständige Gesellschaft auszulagern. Doch die Mehrheit der 70 Gläubigerbanken lehnte nach sechsstündiger Beratung ab. Holzmann-Finanzvorstand Johannes Ohlinger musste nach dem Treffen einräumen, dass ohne rasche Kapitalmaßnahmen der Verlust des Geschäftsjahres höher sein wird als das noch vorhandene Eigenkapital. Dies würde den Gang zum Insolvenzrichter nach sich ziehen. Eigentlich wollte Holzmann im vergangenen Geschäftsjahr ein besseres Ergebnis als 2000 erzielen. Da hatten sich die Verluste auf knapp 80 Millionen Euro angehäuft. Allein in den ersten neun Monaten 2001 verbuchte der Konzern jedoch schon einen Fehlbetrag von mehr als 124 Millionen Euro.

Wie es aus verhandlungsnahen Kreisen hieß, zeigten bereits sechs „Adressen“ ein Interesse an der Übernahme Holzmanns. Namen wurden nicht genannt. Während einige Investoren lediglich Teile des Unternehmens wie etwa das Inlandsbaugeschäft kaufen wollten, seien andere offenbar zum Erwerb der kompletten Firma bereit. Einhellige Bedingung sei allerdings, dass Holzmann zunächst das risikobehaftete Immobiliengeschäft abgeben müsse, hieß es. Die Bundesregierung sieht sich nach den Worten einer Sprecherin derzeit nicht in der Pflicht, dem Konzern weitere Hilfen zu gewähren.

Den Konzern plagen offenbar erneut die Mietgarantien der Immobilienprojekte, weshalb Kaufinteressenten diese riskanten Geschäfte nicht mitübernehmen und stattdessen ausgegliedert sehen wollen.

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