piwik no script img

Weserwasser gibt's weiter gratis

■ Bremer Wasserentnahme bleibt gebührenfrei

Aus der geplanten Gebühr für die Entnahme von Weserwasser wird nichts. Nach verschiedenen Gesprächen des Umweltressorts hat Senatorin Tine Wischer (SPD) die „Oberflächenwasserentnahmegebühr“ dem Altpapier übergeben. Denn die wäre für die Hauptentnehmer, die swb AG mit rund 700 Millionen Kubikmeter Kühlwasser im Jahr, recht teuer gekommen und hätte möglicherweise Arbeitsplätze gefährdet. „Angesichts der schwierigen Wettbewerbssituation“, erklärte Wischer, wolle sie den Standort Bremen mit neuen Gebühren nicht weiter schwächen.

Die Grünen und die Umweltschutzorganisation Robin Hood hingegen sind empört. „Dieser Kniefall vor der Handelskammer und der CDU ist ein dicker Hund“, schimpft die Bürgerschaftsabgeordnete Karin Mathes. In Niedersachsen und anderen Bundesländern werden die Unternehmen zur Kasse gebeten, in Bremen verzichtee man aus Rücksicht lieber auf Einnahmen in Höhe von rund vier Millionen Euro jährlich.

Nicht nur das. Die Wasserentnahme der swb für die Kühlung der Kraftwerke geht sogar auf Kosten der Umwelt, wenn das anschließend erwärmte Wasser wieder in die Weser abgeführt wird. Um bis zu vier Grad werde der Fluss aufgewärmt. Und diesen Eingriff in die Natur müssten die Verursacher eigentlich bezahlen, so die Gewässerexpertin von Robin Hood.

pipe

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen