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Grüner Verschiebenbahnhof: Frauen-Trio für Wahl erst im Herbst

Aus der Not geboren: Die drei GAL-Frauen Krista Sager, Antje Möller und Christa Goetsch haben gestern in einer gemeinsamen Erklärung empfohlen, die Wahl einer Parteivorsitzenden bis hinter die Bundestagswahl im September zu verschieben. Bis dahin solle Jens Kerstan, der die Partei zurzeit kommissarisch leitet, sein Amt weiterführen.

Gleichzeitig machen die Fraktionschefin, ihre Vorgängerin und ihre Stellvertreterin mit ihrem Gang an die Öffentlichkeit deutlich: „Für eine Kandidatur zum Parteivorsitz stehen wir nicht zur Verfügung.“ Alle drei hatten dies zwar in den vergangenen Wochen schon mehrfach klargemacht, doch mangels Alternativen waren sie immer wieder ins Gespräch gebracht worden. Das hat jetzt ein Ende.

Auf der Suche nach einer Parteivorsitzenden hatte sich der Landesvorstand einen Korb nach dem anderen geholt. Zunächst hatte die Hushaltsexpertin in der Bürgerschaft, Anja Hajduk, abgesagt. Dann hatte man die Fühler nach Berlin ausgestreckt und die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer kontaktiert. Nach deren Nein war man auf die frühere jugendpolitische Sprecherin der Bürgerschaftsfraktion, Sabine Steffen, verfallen, die jedoch auch kein Interesse hat.

An sich sollte eine Nachfolgerin für die im Februar gestorbene Kris-tin Heyne am 7. April gewählt werden. Wenn der Landesvorstand der gestrigen Empfehlung folgt, muss der Parteitag lediglich eine BewerberIn für das Bundestagsmandat küren, das durch Heynes Tod ebenfalls vakant geworden ist. Hier steht der frühere Stadtentwicklungssenator Willfried Maier zur Verfügung.

Es könnte demnach sein, dass die GAL ohne einen Landesvorsitz in den Bundestagswahlkampf zieht. Für die drei GAL-Frauen ist das machbar: „Wir sind davon überzeugt, dass der Landesvorstand kompetente Arbeit leistet und für den Wahlkampf gut gerüstet ist.“ aha

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