: Bush gegen Mugabe
Während die Wahl in Simbabwe international auf Kritik stößt, erklärt sich Amtsinhaber Mugabe zum Wahlsieger
HARARE/NEW YORK dpa/afp/ap ■ Nach der umstrittenen Präsidentenwahl in Simbabwe hat UN-Generalsekretär Kofi Annan die Bürger des Landes zur Ruhe aufgerufen. Er sei besorgt über die Lage dort, erklärte Annan am Mittwoch in New York. Die Berichte von Wahlbeobachtern über den Verlauf der Abstimmung gingen gerade erst bei ihm ein, sagte Annan bei einer Pressekonferenz. Es gebe Meinungsverschiedenheiten darüber, wie die Wahl organisiert und durchgeführt worden sei.
Die Regierung von Simbabwe erklärte Amtsinhaber Robert Mugabe am Mittwoch zum Sieger. Internationale Beobachter sprachen jedoch von Gewalt gegen die Opposition, Einschüchterung und Unregelmäßigkeiten. Der unterlegene Herausforderer Morgan Tsvangirai erklärte nach der Verkündung von Mugabes Sieg: „Das ist der größte Wahlbetrug, den ich je erlebt habe.“ US-Präsident George W. Bush sagte in Washington, sein Land erkenne das Ergebnis der Wahl nicht an. Die USA berieten mit ihren Alliierten, wie man damit nun umgehe, sagte Bush.
Auch die Beobachter des Commonwealth haben sich der Kritik angeschlossen. Der „Wille der Wählerschaft“ sei nicht „frei und fair“ zum Ausdruck gekommen, erklärte der nigerianische Chefbeobachter Abdulsalmi Abubakar gestern in Harare.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen