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Einmal ein UFO sein

■ Alles voll futuristisch beim Richtfest der Colorline Arena

Wieder mal war es die Zukunft, die Mutter vieler verbalisierter Gedanken zum Richtfest der Colorline Arena gewesen ist. „Es wird ...“, begannen viele Ansprachen und es ist Ihnen überlassen, sich die positiven Fortsetzungen aller Reden, die ein Gebäude betreffen, dessen Betongerüst zukünftig eine bunt-schillernde Showwelt präsentieren soll, vorzustellen.

Der 80 Millionen Euro-Mann und Privat-Investor Harry Harkimo sowie der Namenssponsor Colorline hatten diese zuversichtlichen Worte auch nötig. Denn der in 33 Meter Höhe unter dem provisorischen Dach der Arena angebrachte und dadurch etwas mickrig wirkende Richtkranz war das einzige, was auf der Baustelle, die bis zur Eröffnung am 8.11. gewichen sein soll, farbig war.

Aber es wird ja alles noch bis „zur größten aller Feiern, die die Hamburger und ihre Gäste nicht so schnell vergessen werden“, sagte Harkimo, der mit großen Versprechen nicht wesentlich zu konkreten Antworten beitragen konnte. Weder wollte er bestätigen, dass Paul McCartney der erste Megastar sein wird, den die Menschen in den eifrig beworbenen 1500 Business-Seats („Platzgarantie für 900 Euro im Jahr“) und den 13.500 weiteren Plätzen zu sehen bekommen. Noch gab es wirklich was Neues in Sachen DEL-tauglichen Eisho-ckeyteam, dass Harkimo auch in naher Zukunft präsentieren will. Ob es allerdings nach der Aussage, „Seiten- oder Quereinsteiger gibt es keine“ des DEL-Pressesprechers Andreas Ulrich überhaupt Spitzeneishockey in Hamburg geben wird, bleibt fraglich.

Immerhin steht fest, dass die Handballer der SG Bad Schwartau-Lübeck in der für sie zu großen Halle mal auf Großstadtverein mit Namen HSV Hamburg machen dürfen. Die ers-ten Fans haben sie sich in jedem Fall gesichert: alle Bauarbeiter haben beim ersten Heimspiel freien Eintritt. Oke Göttlich

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