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Der alte Stahlrohrtrick funktioniert immer noch

Aktivisten blockieren erfolgreich Atomtransport. Robin Wood kritisiert Betreiber HEW, der ausrangierte Transportbehälter einsetzt

BERLIN taz ■ Zwischen Escheburg und Bergedorf war erstmal Schluss: In Hamburgs Südosten stoppten Robin-Wood-Aktivisten gestern den Atomschrottzug aus den AKWs Krümmel und Brokdorf. Der alte Stahlrohrtrick und ein präpariertes Dreibein aus Gerüststangen verhinderten fast vier Stunden die Weiterfahrt. Vier Aktivisten hatten sich angekettet, zwei von der Gerüstkonstruktion auf die Gleise abgeseilt. Robin-Wood-Expertin Bettina Dannheim kritisierte, dass der Krümmel-Betreiber HEW erstmals seit Jahren wieder Behälter des Typs NTL 11 einsetzt. Dannheim: „Dieser Behältertyp bestand 1998 mehrere Tests nicht. Deshalb wurde er aus dem Verkehr gezogen“. Die HEW lehnte jede Stellungnahme zu den Vorwürfen ab.

Bereits im Vorfeld hatte es im Raum Hamburg mehrere Sitzblockaden gegeben, an denen sich etwa 250 Menschen beteiligten. Nach Polizeiangaben wurden 46 festgenommen. Und auch nach der Robin-Wood-Blockade kam der Zug nicht so vorran, wie von der Einsatzleitung erwünscht: Gegen sieben Uhr blockierten zwei Duzend Demonstranten bei Jesteburg die Gleise Richtung Bremen. Diesmal konnte die Polizei schnell räumen, aber X-tausendmal-quer-Sprecherin Swaantje Fock kündigte weitere Aktionen bis zum Abend an. Sie sollen zeigten, dass „der Widerstand lebendig wie je ist“.

Wenig lebendig präsentierte sich die Anti-Atom-Bewegung im Süden der Republik. Dem Aktionsbündnis Castor-Widerstand Neckarwestheim gelang es, den Schrotttransport etwa eine Viertelstunde aufzuhalten. Die Krümmeler Brennstäbe gehen in die englische Wiederaufbereitungsanlage Sellafield, die aus Brokdorf und Grohnde nach La Hague. Am Abend sollte der Transport von Rheinland-Pfalz aus die französische Grenze passieren – falls niemand mehr dazwischen kommt. NICK REIMER

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