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„Am besten wäre Brustkrebs-Screening schon ab 40 Jahren“

■ Karin Jöns, Bremer SPD-Europaabgeordnete, fordert als Expertin von „Europa-Donna Deutschland“ optimale Früherkennung und verbesserte Behandlung für alle Frauen, unabhängig von Wohnort und Vermögen

Angesichts der Tatsache, dass in Deutschland:

– jährlich rund 52.000 Frauen an Brustkrebs erkranken, – die Zahl der Neuerkrankungen jährlich um rund ein Prozent steigt, – die erkrankten Frauen immer jünger werden, –19.000 Frauen pro Jahr an dieser Krankheit sterben, – die Sterblichkeitsrate im Gegensatz zu unseren europäischen Nachbarn nicht sinkt sondern stagniert, –Brustkrebs die Todesursache Nr. 1 bei Frauen zwischen 35 und 55 Jahren ist, –bei Tastuntersuchungen 50 Prozent der Mammakarzinome unentdeckt bleiben, –jährlich rund vier Millionen Mammographien zweifelhafter Qualität durchgeführt und zu extrem hohen Zahlen an falsch positiven und falsch negativen Befunden führen und im Wissen darum, dass:

–entdeckte Frühformen des Mammakarzinoms grundsätzlich eine bessere Prognose und günstigere Heilungschancen aufweisen,

–qualitätsgesichertes Screening die Sterblichkeitsrate bei Brustkrebs um bis zu 30 Prozent senken kann, wie wissenschaftlich aner- kannte randomisierte europäische und amerikanische Studien belegen, ungeachtet der umstrittenen Publikation von Olsen und Götzsche in „The Lancet“ in 2001,

–acht von 15 EU-Mitgliedstaaten bereits nationale Screeningprogramme durchführen (Belgien, Großbritannien, Irland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande und Finnland) und es in einem weiteren Staat regionale Screeningprogramme gibt (Italien),

–die erst 2001 angelaufenen und vom Bund unterstützten Modellprojekte zum Mammographie-Screening nach EU-Leitlinien in Bremen und in Wiesbaden schon jetzt eine hohe Entdeckungsrate von Karzinomen im Frühstadium aufweisen, unterstützt „Europa Donna Deutschland“ den Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen, für ein deutsches Mammographie-Screening nach EU-Leitlinien.

„Europa-Donna Deutschland“ weist ergänzend darauf hin, dass

– aufgrund der immer jüngeren an Brustkrebs erkrankenden Frauen von Fachleuten in den USA und Europa, Screening bereits ab 40 Jahren empfohlen wird,

– die EU-Leitlinien zum Mammographie-ScrPeening in der dritten fortgeschriebenen Fassung von 2001 erstmals Empfehlungen für das Screening von Frauen ab 40 Jahren aussprechen,

– rund 50 Prozent der Mammakarzinome in Deutschland nicht richtig bzw. unzureichend behandelt werden,

– die EU-Leitlinien der interdisziplinären Kooperation in zertifizierten Brustzentren eine zentrale Bedeutung bei der Senkung der Mortalitätsrate beimessen,

– so dass Screening ab 50 Jahren ein sehr wichtiger Schritt ist, um mehr Leben von Frauen zu retten, dies aber nur ein erster Schritt in die richtige Richtung sein kann.

Längerfristig sollte Screening auch Frauen ab 40 Jahren ermöglicht werden, so dass die Schaffung von interdisziplinär und qualitätsgesichert arbeitenden Brustzentren zeitgleich mit der Einführung von Screening forciert werden muss.

Gemeint sind Zentren, die mindestens 150 neue Brustkrebserkrankungen jährlich behandeln, in denen unter anderem mindestens einmal wöchentlich gemeinsame Fallbesprechungen aller an Diagnose, Behandlung und Nachsorge beteiligter und auf Brust spezialisierter MedizinerInnen stattfinden.

Optimale Früherkennung allein reicht nicht aus. Auch die Behandlung muss optimal sein – und zwar unabhängig von dem Wohnort, dem sozialen Status und dem Bildungsgrad der Frau.

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