: erfolg mit einer 30 Jahre alten kampagne
Die lachende Dritte
„Arbeiterinnen, Arbeiter“ – so beginnt Arlette Laguiller seit 30 Jahren jeden ihrer Auftritte, in denen sie begründet, dass „allein die Revolution“ die Situation der Proletarier verbessern könne. Die konkreten Vorschläge der Trotzkistin der Organisation „Lutte Ouvrière“ beschränken sich auf das „Verbot von Entlassungen in Unternehmen, die Profite machen“ und die „Offenlegung des Bankgeheimnisses von Unternehmen“. Die verrentete Bankangestellte nimmt zum fünften Mal an Präsidentschaftswahlen teil. Während den Regierungsparteien KPF und Grünen die Basis davonläuft und laut Umfragen zwei Drittel der Franzosen „keinen Unterschied zwischen Chirac und Jospin“ sehen, winkt Laguiller der größte Erfolg ihrer Laufbahn. Acht bis zehn Prozent der WählerInnen wollen für die 62-Jährige stimmen: „Weil sie sich treu geblieben ist“ und „weil sie keine Kompromisse eingeht“. Laguiller will sich weder an einer Regierung beteiligen, noch Empfehlungen für den zweiten Durchgang aussprechen. „Für uns zählen Wahlen allein dazu, die Kräfte des Proletariats zu messen“, sagt sie. DORA
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