auf tödlicher bahn

Eschede und Brühl

Am 3. Juni 1998 entgleiste ein voll besetzter ICE bei Eschede und prallte auf eine Brücke. Unfallursache war ein defekter Radreifen. 101 Menschen starben, 88 wurden verletzt. Schon wenige Tage nach dem schwersten Bahnunfall der Nachkriegszeit ernannte die Bahn den pensionierten Sozialrichter Otto Ernst Krasney zum Ombudsmann für die Verletzten und Hinterbliebenen.

Am 6. Februar 2000 durchfuhr ein Schnellzug mit zu großer Geschwindigkeit den Bahnhof Brühl und entgleiste an einer Baustelle. Neun Menschen starben, 149 wurden verletzt. Krasneys Aufgabe wird auf die Opfer von Brühl ausgeweitet.

Im Fall Eschede hält sich die Bahn für schuldlos. Sie entschädigt aber so, als hätte sie den Unfall verschuldet. Trotzdem kommt es zum Streit um die Höhe des Schmerzensgeldes für die Hinterbliebenen. Im Februar begann vor dem Berliner Landgericht der Prozess. Anwalt Reiner Geulen droht der Bahn mit einer Verlagerung des Verfahrens in die USA, wo er sich höhere Summen verspricht. Eine verletzte Amerikanerin will auf jeden Fall in New York klagen.

Eine US-Klage soll es auch wegen des Unglücks von Brühl geben. Zwei amerikanische Studenten wurden bei dem Unfall verletzt. CHR