: Justiz: Wir sind unschuldig
■ Mutmaßlicher Täter brachte sich nach Mord an Prostituierter in seiner Zelle um
Nach dem mutmaßlichen Mord eines Freigängers an einer Prostituierten hat das Bremer Justizressort die Vollzugsanstalt Oslebshausen verteidigt und schärfere Gesetze abgelehnt. Der Fall zeige, dass es absolute Sicherheit nicht gebe, sagte Ulrich Mäurer, Staatsrat von Jus-tizsenator und Bürgermeister Henning Scherf. Der mutmaßliche Täter hatte sich am Samstag das Leben genommen.
Momentan sei nur einer der rund 40 in Oslebshausen inhaftierten Sexualstraftäter im offenen Vollzug, betonte Mäurer. Diese Zahl mache deutlich, dass die Anstalt Lockerungen mit der gebührenden Vorsicht gewähre. Der wegen zwei Sexualdelikten vorbestrafte 33-jährige Kasache war im Dezember 2000 zu drei Jahren Haft wegen Vergewaltigung verurteilt worden. Seit Oktober 2001 durfte der Schweißer und Schlosser auf Grund der güns-tigen Prognose eines externen Gutachters tagsüber die Anstalt verlassen, um arbeiten zu gehen.
Gegen den 33-Jährigen war am vergangenen Freitag wegen Mordes an einer 27-jährigen Prostituierten Mitte März in Bremen Haftbefehl ergangen. Der mutmaßliche Mörder wurde auf Grund von DNA-Spuren überführt. Trotz der erdrückenden Beweise bestritt er die Tat. Am vergangenen Sonnabend nahm sich der Mann das Leben, indem er sich mit einem Bettlaken in seiner Zelle erhängte. Einen Abschiedsbrief hinterließ er nicht. Die Staatsanwaltschaft kündigte einen weiteren DNA-Vergleich an. Der Mord müsse aber als aufgeklärt gelten, sagte ihr Sprecher Torsten Prange. AP
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