: Rumpeln in der Garage
Die Sechziger sind noch lange nicht vorbei: Jetzt wieder neu mit den Chronics
Alles nur Vergangenheit? Vielleicht. Obwohl: Da war doch dieser gewaltige Satz von Bob Beamon, der sich mit seinen sagenhaften 8,90 Metern weit in die Zukunft katapultierte. Damals. 1968. Drüben in Mexico City. Ein Bekenntnis. Ein Versprechen. Erst 1991 (dem Jahr von „Nevermind“ übrigens) wurde er von Mike Powell mit ein paar müden Zentimetern getoppt. Was doch nur heißen kann, dass die Sechziger immer noch nicht vorbei sind, und deswegen ist es keineswegs nur retro, wenn es weiter in der Garage rumpelt und der Rock ’n’ Roll seine Leidenschaft hinausbrüllt. Die Chronics aus Schweden zeigen dabei das richtige Geschichtsbewusstsein: Ehrlich zerknirscht gibt Sänger Magnus Rudolfsson auf die Frage nach seinen fünf All-time-Favourites zu, dass ohne die Stones und Elvis so eine Liste eigentlich nie komplett sein kann. Mit Nirvanas „Nevermind“, „Raw Power“ von den Stooges, was von den Ramones, Sonic Youth und Bruce Springsteen steht er aber auch ganz gut da. Bei der eigenen Suche nach dem Heiligen Gral setzen die Chronics auf soulfule Stampfer. Mit Sechziger-Geschmack. Halt einfach Rock ’n’ Roll.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen