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Zahl der Erdbebenopfer weiter unklar

Im afghanischen Erbebengebiet trifft die Nothilfe ein, doch Landminen erschweren Bergung und Transporte

NAHRIN afp ■ Die internationale Hilfe für die Opfer des schweren Erdbebens in Nordafghanistan ist angelaufen. Hilfsorganisationen schickten gestern Material und Helfer in das Katastrophengebiet, weitere Regierungen sagten ihre Unterstützung zu. Über die Zahl der Opfer gab es weiterhin keine genauen Angaben. Das afghanische Innenministerium rechnete mit bis zu 3.000 Toten. Nach UN-Angaben wurden durch das Beben 4.000 Menschen verletzt und 20.000 obdachlos. Seit Montag gab es fast hundert teils heftige Nachbeben.

Afghanistans Interimsregierungschef Hamid Karsai traf gestern in der fast vollständig zerstörten Stadt Nahrin ein und sicherte den Erdbebenopfern weitere Unterstützung zu. „Wir haben Nahrung, Decken und Medikamente geschickt“, sagte er vor hunderten von Menschen. Karsai wollte im Laufe des Tages mit Vertretern der UNO und von humanitären Organisationen zusammentreffen.

Das afghanische Ministerium für Wiederaufbau kündigte an, in Nahrin gemeinsam mit der Internationalen Schutztruppe Isaf, dem UN-Büro für die Koordinierung Humanitärer Angelegenheiten sowie verschiedenen Hilfsorganisationen ein Zentrum zur Koordinierung der Hilfsmaßnahmen einzurichten.

Iasaf schickte norwegische Minenräumspezialisten und britische Pioniere zur Unterstützung der Hilfsarbeiten in die Region. 127 deutsche, dänische und niederländische Soldaten – vor allem Sanitäter und Minenexperten – sollen in das Katastrophengebiet fahren, teilte das Verteidigungsministerium in Berlin mit. Zahlreiche Landminen erschweren die Arbeit der Hilfsorganisationen in der Erdbebenregion. Dort verlief früher die Front zwischen den Taliban und der Nordallianz. Rettungskräfte versuchten noch immer, in entlegene Dörfer um die Stadt Nahrin zu gelangen, sagte eine UN-Sprecherin.

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