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Poker um Kirch geht weiter

Italienischer Gesellschafter Mediaset will sich doch nicht an Finanzspritze beteiligen

MÜNCHEN/MAILAND ap ■ In den Verhandlungen über die Zukunft der von der Insolvenz bedrohten KirchGruppe pokern Gläubigerbanken und Kirch-Gesellschafter immer verbissener um die Lastenverteilung bei einer Rettung des Medienkonzerns. „Wir haben nicht die Absicht, noch mehr Geld in Kirch hineinzustecken“, sagte Fedele Confalonieri, Sprecher des italienischen Kirch-Gesellschafters Mediaset, gestern. Er wies damit Spekulationen zurück, eine Beteiligung des Konzerns von Ministerpräsident Silvio Berlusconi an einer Finanzspritze für die Kirch-Gruppe sei so gut wie sicher. Seit Tagen verhandeln die vier Gläubigerbanken Bayerische Landesbank, HypoVereinsbank, DZ Bank und Commerzbank mit den Kirch-Minderheitsgesellschaftern um den australischen Medienunternehmer Rupert Murdoch und die italienische Gesellschaft Mediaset über die zukünftige Kontrolle der für Filmproduktion und Rechtehandel zuständigen KirchMedia. Bisher gilt es als wahrscheinlich, dass die Gesellschafter im Zuge einer Kapitalerhöhung die Mehrheit an KirchMedia übernehmen, die Banken aber mit mindestens 25 Prozent bei der Filmgesellschaft einsteigen. Firmengründer Leo Kirch ist angeblich bereit, sich aus KirchMedia vollständig zurückzuziehen, fordert dafür aber den Löwenanteil der Verwertungserlöse für die Fußball-WM 2006 in Deutschland.

Die Bundesregierung sieht sich bei der Rettung weiter nicht am Zug. „Das ist Sache der Banken und der beteiligten Unternehmen“, sagte Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye gestern. Von Bundeskanzler Gerhard Schröder heißt es, er plädiere für eine „nationale Lösung“.

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