Schwarz-Schills Schwarze Liste (5) Magnus Hirschfeld Centrum

Das Angebot:

Das Magnus Hirschfeld Centrum (MHC) wendet sich an Schwule und Lesben jeden Alters. Vier MitarbeiterInnen und rund 20 Ehrenamtliche beraten Homosexuelle in offenen Sprechzeiten, telefonisch oder im Internet. Dabei geht es um psychologische Unterstützung beim Coming Out oder bei Trennungen, aber auch um Ärger mit dem Arbeitgeber oder Fragen zur Homo-Ehe. Das täglich geöffnete Cafe im MHC dient als erste Anlaufstelle. Rund 40 selbstgeleitete schwullesbische Gruppen treffen sich regelmäßig im MHC – von den schwulen Alkoholikern über Tanzkurse bis zu lesbischen Theatergruppen. Die BeraterInnen bieten außerdem Kurse zu Themen wie Trennung oder Körperwahrnehmung an. Es gibt in Hamburg keine weitere Einrichtung dieser Art.

Die Kürzungen:

Der im rot-grünen Haushalt vorgesehene Etat wird um 25 Prozent der Sachkosten gekürzt: Insgesamt 6000 Euro. Das erfuhr Geschäftführerin Gaby Schütz telefonisch von der Behörde, eine Begründung für die Kürzung habe sie nicht erhalten.

Die Folgen:

Da die Beratung schon jetzt überlastet ist, so Schütz, seien Sparmaßnahmen eigentlich nur im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit möglich. Da sich das MHC jedoch teilweise über die Einnahmen aus Kulturveranstaltungen finanziert, könnten Kürzungen im Bereich der Werbung durch geringere Besucherzahlen schmerzlich auf das Zentrum zurückfallen. „Wenn wir unsere monatliche Zeitung bald nicht mehr finanzieren können, droht uns ein Teufelskreis,“ fürchtet Schütz.

Die taz hamburg stellt an dieser Stelle täglich – bis zum Haushaltsbeschluss am 17. April – ein Hamburger Projekt vor, für das es laut Schwarz-Schill „künftig keine Priorität mehr gibt“.