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Roher Fisch im Musikerhimmel

■ Sake satt, der Applaus ganz unüblich: Die Bremer Kammerphilharmoniker auf Japantour. Fotos: Marcus Meyer

„Warum fliegt man so weit, schläft so wenig, probt, übt, reist wie verrückt? Weil Konzerte entstehen können wie Brahms in Sendai mit wunderbaren Stimmungen, fließenden Linien ...“ Andererseits: „Mein Gott, ist der Flug ewig! Scheußlich, die Füße sind dick, es gibt pampigen Fraß, die Filme sind doof, mein Nebenmann liest nur. Ich will heim – sofort!!!“.

Ein kollektiv geführtes Tagebuch ist ehrlich. Da mischen sich alltägliche Mitteilungen („meine Violine ist verschwunden“) mit Reflektionen topographischer Natur („ich hatte ganz vergessen, dass in Japan Linksverkehr herrscht“) und kulinarischer Analyse: „11 Tage Japan und das, obwohl ich Fisch (zumal rohen) und Algen verabscheue!“

Ein anonymer Instrumentalist stellt nüchtern fest: „Was für eine Entwicklung seit unserer ersten Japantour vor zehn Jahren, als uns versichert wurde, der de zente Applaus sei üblich und nicht etwa ein Spiegel unserer Leistung.“ Ein anderer schwärmt: „Das ist die schönste Tour, die ich je erlebt habe. Daniel Harding entführt uns alle in den Musikhimmel.“

Der derart gepriesene Dirigent fasst zusammen: „Somehow we get to the end of theses huge tours and it seems to have gone in a flash. Have we really played seven concerts? I guess the beer or Sake count is even more astonishing.“

Henning Bleyl

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