was macht eigentlich ...Michail Gorbatschow?

Berlinern

Und das in bester Gesellschaft. Der ehemalige sowjetische Staatspräsident wurde Mitglied im Berlin Capital Club im Hilton am Gendarmenmarkt. Dort auf der obersten Etage des Nobelhotels tummeln sich schon jetzt eine ganze Menge von denen, die im neuen Berlin Rang und Namen haben. Auch Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe nahm am Mittwoch den Fahrstuhl in die Dachetage und hatte seinen Gast Michail Gorbatschow im Schlepptau. Der wurde sogleich als offizielles Clubmitglied begrüßt. Nun kann er auch bald mal alleine vorbeikommen und seinen Blick über Berlins Mitte schweifen lassen.

Hinein kommt nämlich nur, wer eine Clubkarte hat oder wer Gast eines der 500 illustren Mitglieder ist. Der Club soll für das Neue stehen in Berlin. Oder eher für die neue Elite. Für Entscheider, für Reiche und Kreative, die sich nun endlich wohl fühlen können in der Hauptstadt, weil sie ihr Promi-Wohnzimmer haben, wo das raubeinige Berlin nicht reindarf. So läuft Elitenbildung in Berlin. Und das ist gut so, findet zum Beispiel der ehemalige BDI-Chef Hans-Olaf Henkel. Der Stadt fehle es nämlich an einer ordentlichen Elite, bedauerte der Neu-Berliner jüngst, und ohne die würde Berlin nie richtig auf Trab kommen. Deshalb brauchen wir Plätze, wo sich die Elite richtig wohl fühlt, damit sie gerne nach Berlin kommt und irgendwann vielleicht auch hier bleibt. Gorbi bleibt wahrscheinlich nicht in Berlin. Aber Clubmitglied ist er nun und damit ja irgendwie auch ein Berliner. BDFOTO: REUTERS