: louise-schroeder-medaille
Auszeichnung mit unglücklicher Geschichte
Schon zum zweiten Mal begleitet ein Eklat die Verleihung der Louise-Schroeder-Medaille in Berlin. Die ehemalige Präsidentin des Abgeordnetenhauses, Hanna-Renate Laurien, gab am Samstag die 1999 an sie verliehene Ehrung für Verdienste von Frauen um Demokratie zurück.
Die Medaille, benannt nach der ersten Vizebürgermeisterin von Berlin, wurde 1998 als „weibliches“ Pendant der höchsten Auszeichnung des Landes, der Ernst-Reuter-Medaille, erfunden. Erste Preisträgerin war die Publizistin Carola Stern. Im vergangenen Jahr war der Preis nicht vergeben worden, weil die CDU die brandenburgische SPD-Politikerin Regine Hildebrandt nicht als Empfängerin akzeptierte.
Die streitbare Ostberliner Publizistin Daniela Dahn, die am Mittwoch geehrt werden soll, war 1998 als Richterin am Brandenburger Verfassungsgericht im Gespräch. Sie wurde nicht gewählt, nachdem bekannt wurde, dass sie Schnellprozesse der DDR-Justiz im sächsischen Waldheim verteidigte oder die „poststalinistische DDR“ mit der „finanzstalinistischen BRD“ verglich: Die Summe der Repression sei immer gleich, urteilte Dahn. OES
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