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„Chance vergeben“

Umweltschützer kritisieren die Ergebnisse des Urwaldgipfels in Den Haag, der gestern zu Ende ging

BERLIN taz ■ Mit scharfer Kritik haben gestern Umweltverbände die Ergebnisse des Urwaldgipfels in Den Haag kritisiert. Nabu-Präsident Jochen Flasbarth kritisierte, die „historische Chance für einen echten Durchbruch beim Schutz der letzten Naturwälder“ sei leichtfertig vergeben worden. „Die Ergebnisse sind so hilfreich wie ein Papiertiger ohne Zähne“, sagt Greenpeace-Waldexperte Martin Kaiser.

Regierungsvertreter der 180 beteiligten Vertragsstaaten hatten ein mehr als 130 Punkte umfassendes Arbeitsprogramm verabschiedet. Bundesumweltminister Jürgen Trittin hatte sich für die Festlegung verbindlicher Prioritäten zum Schutz bedrohter Wälder und effektive Kontrollmechanismen ausgesprochen. Unterstützung fand er etwa bei der russischen Delegation und seinem französischen Amtskollegen Yves Cochet. Ein aktionsorientiertes Schutzprogramm blockierten dagegen Brasilien, Kanada und Malaysia. Die USA waren bei den Verhandlungen nicht stimmberechtigt, da sie zu den wenigen Staaten weltweit gehören, die die Konvention über die biologische Vielfalt gar nicht ratifiziert haben.

Welche Ausmaße die Waldvernichtung angenommen hat, dokumentiert diese Zahl: Während der 12-tägigen Verhandlungen wurden 360.000 Hektar vernicht – das entspricht der Fläche des Saarlandes und Berlins zusammen. NICK REIMER

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