: was macht eigentlich ... der Schultheissberliner?
Aussterben
Na denn, prost! Keine WM in der Leichtathletik, keine Champions League für Hertha, und jetzt auch das noch: Beim heute bundesweit zelebrierten Welttag des Bieres wird Berlin mit keiner Veranstaltung vertreten sein. Dafür nutzen andere Metropolen wie München, Nürnberg oder Bayreuth die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit, um sich und ihr Selbstgebrautes zu preisen.
Ein klarer Fall von Traditionsbruch ist das, der noch nicht mal den zugezogenen Rheinländern zuzuschreiben ist. Die haben zwar keine Kultur an die Spree gebracht, aber immerhin das Kölsch. Folglich müssen die Gründe anderweitig zu suchen sein. Zum Beispiel im Aussterben des Schultheissberliners. Gab es in Neukölln vor vielen, vielen Jahren noch an jeder Ecke vier Eckkneipen, findet man selbst zwischen Hermannplatz und Silbersteinstraße schon Coffee-Shops und Weinläden. Das hat auch Rückwirkungen auf den Schultheissberliner, der jetzt gar nicht mehr weiß, wo er schultheissberlinern soll. Außer vor Aldi oder Penny. Aber dann ist er ja kein Schultheissberliner mehr, sondern eher ein Hansapilsberliner oder so. Das ist schon traurig, irgendwie. In Franken braut schließlich noch jedes Kaff sein eigenes Bier. Aber vielleicht hat Berlin auch nur seine Potenziale zu wenig eingesetzt. War da nicht unlängst ein bekannter Berliner Politiker zu Gast in München. Frank Steffel als Berliner Kindl, das wär’s doch gewesen, oder? Zu spät! WERA FOTO: ARCHIV
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