piwik no script img

vorlauf musik Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Eine der schönen Stimmen in der improvisierten Musik ist Urs Leimgruber, der selbst von sich sagt, keiner zu sein, der sich kopfüber in Abenteuer stürzt. Lieber behutsame Weiterentwicklungen: „Ich nehme mir Zeit. In der Musik müssen Ideen und Kooperationen wachsen können.“ Das schmeckt nun allerdings mehr nach einer Schweizer Behäbigkeit, als dann wirklich auf der Bühne zu hören ist. Zuletzt spielte der Saxofonist in einem Trio mit Michel Doneda und Keith Rowe, er arbeitete mit Fred Frith, und heute trifft er im Jazzkeller im Parkhaus Treptow (21.30 Uhr) auf die Tänzerin Fine Kwiatkowski. Improvisation als lebende Musik. Und eine tote Sache? Könnten eigentlich die Doors sein. Aber Jim Morrison soll ja noch irgendwo schnaufen, und am originalgetreuesten tut er’s bei den Bootleg Doors aus Amsterdam, die die Performance der Doors bis in die Improvisationen hinein tupferlgenau nachstellen. Remake/Remodel. Da sagt man nicht mehr schnöde Coverkapelle dazu. Das ist schon Konzeptkunst. Am Samstag im H. O. F. 23 (20 Uhr). Oder alternativ die Fernreise nach Hohenschönhausen, um sich dort gleichfalls Samstag im WB 13 (21 Uhr) von den Hippriests mit einem „Fuck-You-No-Bullshit-Punkrock“ in den Arsch treten zu lassen. Apart der Zahlungsmodus: Rein kommt man mit 25 Pokémon-Bildern (ersatzweise 3 Euro). Und dann muss man schon wieder servus sagen: Fred is Dead, die Band aus dem Hausmusik-Stall, die sich sympathischerweise nie recht für eine Sache allein entscheiden wollte und so Pop sicher zwischen Country und Bossa platzieren konnte, will verstummen. Aber erst nach einer zünftigen Abschiedsgala am Mittwoch im Bastard (21 Uhr), assistiert vom Trio Kretz-Schuberty-Punktezahl (also Contriva), das – genau – feine Coverversionen vortragen wird.

Anregungen: vorlauf@taz.deMorgen kommt der Kinderhort

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen