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Räume für Junkies

Suchthilfeinitiative stellt Konzept für Druckräume vor. Annäherung in Gespräch mit Staatssekretär Schulte-Sasse

Die Initiative „Druckräume jetzt“ rechnet auch in Berlin mit der baldigen Einrichtung von so genannten Druckräumen für Heroinabhängige, wie sie bereits in Frankfurt/Main und Hamburg existieren. Vertreter des Bündnisses von Fachleuten aus der Drogenhilfe, Anwohnerinitiativen und Parteien hatten sich gestern erstmals mit Gesundheitsstaatssekretär Hermann Schulte-Sassen zu einem Meinungsaustausch getroffen.

„Der politische Wille ist da“, so Initiativensprecher Uwe Klüppel, „jetzt geht es hauptsächlich um die Frage der Finanzierung“. Ideologische Diskussionen hingegen gehörten größtenteils der Vergangenheit an.

Die Initiative schlägt die Einrichtung von drei Druckräumen in belasteten Gebieten sowie den Betrieb eines mobilen Konsumraums vor. Druckräume seien zwar kein Allheilmittel, würden aber die Situation von Schwerstabhängigen verbessern und auch die Lage in den belasteten Gebieten deutlich entspannen, argumentiert die Initiative.

Die Atmosphäre bei dem gestrigen Gespräch, an dem neben Staatssekretär Hermann Schulte-Sasse auch die Drogenbeauftragte Elfriede Koller sowie Stadträten der Innenstadtbezirke teilnahmen, war nach Angaben von Rolf Bergmann gut. Bergmann war als Vertreter des Suchthilfebündnisses „Stadtrand“ an den Gesprächen dabei. Schulte-Sasse selbst hatte zu dem Erfahrungsaustausch eingeladen. „Das ist schon bemerkenswert“, sagte Bergmann. „So etwas ist seit 13 Jahren nicht mehr passiert“. Die Annäherung sei ein wichtiger Schritt. Seit zehn Jahren gebe es nun das erste Mal die Aussicht auf eine effektive Suchthilfe in der Stadt.BENJAMIN DIERKS

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