: Wind und Wasser
■ Umweltverträgliche Energiegewinnung ist noch immer etwas für Exoten
Auch 16 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gibt es nur wenige Anlagen zur alternativen Energiegewinnung. Um auf ganz ungefährliche Möglichkeiten effektiver Stromerzeugung aufmerksam zu machen, veranstalten BetreiberInnen seit 1996 den „Tag der Erneuerbaren Energien“: Am Sonnabend stellen sich Projekte in der ganzen Republik vor.
Die Kaplanturbine an der Fuhlsbütteler Schleuse, die sich sonst unter einer Rasenfläche verbirgt, wird eigens aus diesem Anlass freigelegt. Die Wasserkraftanlage ist einmalig in Hamburg und erzeugt im Jahresschnitt Strom für nahezu 200 Haushalte. Die Idee dazu stammte einst von der Umweltbehörde. Das Bauvorhaben landete jedoch aus Kostengründen in der Schublade. Die „Betreibergemeinschaft Windstrom Wedel“ griff es 1997 wieder auf, und am 3. September 2000 nahm der grüne Umweltsenator Alexander Porschke stolz die Anlage in Betrieb.
InteressentInnen können sich von 12 bis 16 Uhr über Funktion und Wirkungsweise, Vor- und Nachteile und die bisherigen Fehler und Grenzen der Anlage informieren. Treffpunkt ist am Woermannsweg vor der Infotafel neben der Schleuse. Weitere Informationen im Internet: www.uww-hh.de.
Wenn Sie eher wasserscheu sind, können Sie in Barmbek Mehrfamilienhäuser in Niedrig-Energiebauweise besichtigen. Die autofreie Siedlung an der Saarlandstraße verfügt zudem über ein Blockheizkraftwerk mit 32 Kilowatt thermischer und 14 Kilowatt elektrischer Leistung zur Strom- und Wärmeversorgung von 48 Wohnungen. Näheres zur Kraft-Wärme-Kopplung findet sich im Internet unter www.hausstrom.de.vu. Die Besichtigung der Anlage ist zwischen 10 und 16 Uhr möglich. In der gleichen Zeit kann auch die Gemeinschafts-Solarstromanlage des Wohnprojekts mit 13,6 Kilowatt Leistung und einer Fläche von 105 Quadratmetern in Augenschein genommen werden. Mehr Informationen unter www.roebbek.de.
In Neuengamme schließlich wartet ein Windpark. Mit Zufahrt vom Neuengammer Hausdeich 101 können Sie von 10 bis 16 Uhr elf Windkraftanlagen besichtigen. Zum Abschluss können Sie sich hier auch beim Spaziergang ganz zweckfrei den Wind um die Nase wehen lassen. sis
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